Die Auffassung “einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt” stammt aus der Zeit als bei der Kaiserschnittentbindung die Gebärmutter noch durch einen vertikalen Schnitt eröffnet wurde. Durch die seit Anfang der 70er Jahre übliche horizontale Eröffnung des Uterus, ist die Wahrscheinlichkeit einer Ruptur minimal (weniger als 0,5%).

Eine vaginale Geburt nach Kaiserschnitt ist in Ländern wie Deutschland Routine.

Die Vorraussetzungen für eine VBAC sind:

  • Engmaschige Kontrollen durch einen in VBAC erfahrenen Geburtshelfer
  • Initial monatliche, im letzten Monat der Schwangerschaft wöchentliche Ultraschalluntersuchungen
  • Regelmässige CTG- Kontrollen ab der 32. Schwangerschaftswoche
  • Geburtsplanung in einem Perinatologischen Zentrum mit 24 Stunden Bereitschaft für einen Notkaiserschnitt
  • Keine künstliche Geburtseinleitung mit Prostaglandinen oder Oxytocin da diese die Rupturgefahr deutlich erhöhen.
  • Digitale Nachtastung der Uterusvorderwand nach der Geburt

Wenn das Paar einverstanden ist und diese Kriterien eingehalten werden, ist eine VBAC möglich und wird durch unsere Praxis angestrebt.